Das Schulsystem in Uganda
"Jedes Kind hat ein Recht darauf, zu lernen und Zugang zu hochwertigen Dienstleistungen zu erhalten, um sein Potenzial auszuschöpfen. Bildung ermöglicht Erwerbsmöglichkeiten und befähigt Jungen und Mädchen, an Entscheidungsprozessen teilzunehmen, um eine bessere Zukunft für sich und ihre Gemeinschaften aufzubauen." (Unicef Uganda)
Das ugandische Bildungssystem basiert in erster Linie auf dem britischen System, das aus der Vergangenheit des Landes als Protektorat des British Empire stammt, das 1962 endete. Das Schulsystem in Uganda besteht aus der verpflichtenden siebenjährigen Grundschule, die mit der PLE (Primary Leaving Examination) endet. Danach folgt die sechsjährige 2-stufige Sekundarschule. Das Ordinary Level umfasst zunächst vier Jahre und endet mit dem Uganda Certificate of Education (UCE) . Das Advanced Level umfasst zwei Jahre und endet mit dem Uganda Advanced Certificate of Education (UACE). Damit können ugandische Schüler*innen nach 13 Schuljahren ein Universitätsstudium beginnen. Jede*r, der*die eine Schule (Primar- und Sekundarschule) besucht, ist verpflichtet, eine Uniform zu tragen.
Das Studium kann, je nach Studiengang, mit einem mindestens dreijährigen Bachelor-Abschluss abgeschlossen werden. Je nach Bevorzugung ist es auch möglich, nach der Sekundarstufe I oder II eine Ausbildung zu machen. Der Unterricht wird in Uganda auf allen Ebenen der Bildungsstruktur auf Englisch erteilt, weil Englisch die erste offizielle Sprache ist. In letzter Zeit wurden jedoch große Anstrengungen unternommen, um die lokalen Sprachen wie Luganda oder Runyankore in den Schulen zu fördern, insbesondere in den ersten Jahren der Grundschule. Außerdem wurde Swahili 2022 vom ugandischen Kabinett als verpflichtende Fremdsprache in den Schulen eingeführt.
Bereits 1997 führte die Regierung das Programm zur kostenlosen Grundschulausbildung (Universal Primary Education, UPE) ein, welches 2007 auf die Sekundarausbildung (Universal Secondary Education, USE) ausgeweitet wurde. Damit war Uganda der erste Staat in Subsahara-Afrika, der einen universellen Zugang zu weiterführender Schulbildung ermöglichte. Das Programm war insoweit erfolgreich, als heute mehr ugandische Jugendliche als zuvor eine weiterführende Schule besuchen.
In Uganda gibt es neben staatlichen Bildungseinrichtungen auch Privatschulen und Privatuniversitäten, für die (oft hohe) Gebühren bezahlt werden müssen. Meistens werden sie bevorzugt, weil sie nicht überfüllt sind. Auf der anderen Seite gibt es staatliche Schulen, die subventioniert oder kostenlos aber mit einer hohen Anzahl von Kindern überlastet sind. Als eines der Länder des Kontinents mit einer sehr jungen Bevölkerung von durchschnittlich 15,7 Jahren (Statista, 2023) bedeutet dies, dass es viele schulpflichtige Kinder gibt. Es ist nicht ungewöhnlich, eine Klasse mit über 80 Kindern vorzufinden, aber man sollte nicht vergessen, dass die Kinder sehr gut erzogen sind, großen Respekt vor den Lehrer*innen haben und da der Schulbesuch in gewisser Weise als Privileg angesehen wird, verhalten sich die Kinder entsprechend. Allerdings benötigen die Lehrer*innen mehr Unterstützung.
Das ugandische Schulsystem ist auf 3 Trimester pro Jahr aufgeteilt (Trimester-System). Normalerweise beginnt das erste Trimester Anfang Februar und endet Anfang Mai, das zweite Trimester beginnt Ende Mai bis Ende August und das dritte Trimester beginnt Mitte September bis Mitte Dezember. Die Termine sind nicht festgelegt, sie ändern sich jedes Jahr. Es ist daher ratsam, sich auf der Website des ugandischen Ministeriums für Bildung und Sport über den Schulkalender zu informieren oder die jeweilige Schule zu kontaktieren.
Hinweis: Die Semesterferien können je nach Status der Schule variieren, d.h. je nachdem, ob es sich um eine private oder eine staatliche Schule handelt.